13.08.11 3 D in Filmen


3D in Filmen
Sinnvoller Zusatz oder nur Geldmacherei?


3 D – Wohin man derzeit auch guckt, kein modernes Unterhaltungsmedium kommt mehr ohne aus. Besonders bei Filmen hat sich in den letzten Monaten ein starker Trend zur dritten Dimension bemerkbar gemacht. In diesem Artikel möchte ich euch meine Meinung zum Hype  geben.



Aber zu erst einmal: Was ist eigentlich ein dreidimensionaler Film bzw. Bild und wie wird dieser Effekt erreicht?





Die dritte Dimension soll dem Zuschauer ein Gefühl der räumlichen Tiefe vermitteln und dafür sorgen, dass er quasi mitten im Geschehen ist.  Der Zuschauer soll also noch stärker ins gezeigte eintauchen können. 

Um diesen Effekt zu erzielen wird ein stereoskopisches  Verfahren angewandt.  Stereoskopie (zweidimensionale Bilder/ Filme werden monoskopisch genannt) leitet sich aus dem griechischen ab und bedeutet so viel wie „Den Raum betrachten “ oder „räumlich sehen“. Es wird eine Illusion erschaffen, eine Tiefe in den gezeigten Bildern, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist.


Wir Menschen betrachten mit unseren Augen die Welt aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Das bedeutet, dass unser linkes Auge die linke Seite unserer Umgebung wahrnimmt und das rechte Auge erfasst die rechte Hälfte. Unser Gehirn erschafft aus den beiden Bildern ein einziges dreidimensionales Bild. Das hat den Vorteil, dass wir nicht ständig den Kopf drehen, oder bewegen müssen um unsere Umgebung wahrzunehmen.



Mit der Erkenntnis, dass unsere Augen jeweils unterschiedliche Informationen aufnehmen wissen wir nun, dass mit Stereoskopie, pro Auge jeweils ein zweidimensionales Bild zu einem ganzen gewandelt wird.
Es wird als „stereo“ mit 2 Objektiven gefilmt.

Hierfür gibt es verschiedene Techniken und Methoden auf die ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen will. Wen es dennoch interessiert: Google ist dein Freund ;-)

Frühe Experimente und Filmversuche begannen bereits Anfang des 19. Jahrhunderts. Der erste richtige 3 D Film, entstand in den 50er Jahren und trägt den Namen: „Bwana der Teufel“.




Zu dieser Zeit wurden die ersten Fernsehgeräte populär und die Kinos hatten mit schwindenden Zuschauern zu kämpfen. Ein Ereignis was sich heute wiederholt, doch dazu später mehr. Um die Menschen wieder ins Kino zu locken wollte man ihnen etwas bieten was sie zu Hause am Fernseher nicht bekommen konnten: Ein dreidimensionales Filmerlebnis.

Das die ersten Filme von damals, natürlich noch schwarz/ weiß, weit entfernt von der Qualität heutiger Filme war ist klar. Dennoch hatten die Leute wieder einen Grund ins Kino zu gehen um die neue „atemberaubende“ Technik mit eigenen Augen zu erleben.

Sieht man sich eine Liste aller bisher erschienen 3 D Filme einmal an, bemerkt man, dass die Hochkonjunktur in den 50 er und 60 Jahren stattfand. Dann ebbte der Trend schnell wieder ab und Filmemacher besannen sich wieder auf anderes.

Eine Liste mit allen in 3 D erschienenen Filmen findet ihr hier.

In der heutigen Zeit erleben wir, so gesehen, ein Revival des 3 D Films. Mit Hilfe des Internets ist es heutzutage einfacher als je zuvor (neue) Filme zu sehen ohne dafür zu zahlen. Kinobetreiber und Filmstudios haben erneut mit sinkenden Umsätzen zu tun. Allerdings ist es diesmal nicht das Fernsehen sondern das Internet was die Menschen auf den Kinogang verzichten lässt. 

Innerhalb weniger Minuten kann man sich aktuelle Blockbuster, Filmklassiker oder Serien entweder auf den Computer streamen oder gleich auf die Festplatte laden. Verhältnismäßig wenige User gehen dabei den ehrlichen Weg und zahlen für Ihre Filme. Das Schlagwort hier lautet: Raubkopie.

Nicht umsonst werden im Kino Werbespots gezeigt, die den Leuten eindringlich machen sollen, dass Raubkopieren ein Verbrechen ist und darauf hohe Geld- oder sogar Freiheitsstrafen stehen.
Was also tun wen die Leute lieber zu Hause als im Kino die Filme gucken? Richtig! Ihnen etwas bieten, was sie zu Hause nicht haben: 3 D.

Doch zu welchem Preis? Und das meine ich jetzt nicht im übertragenen Sinne. Eine Kinokarte kostet, je nach 3 D Film und ggf. Überlänge, bis zu 14,00 €. VIERZEHN EURO!!! Wer nicht gern allein ins Kino geht multipliziert diesen Betrag dann einfach mit x. Zu zweit ins Kino für 28,00 € zuzüglich Popcorn, Getränke, Benzin und Parkgebühren.....

Für das Geld kann ich mir den Film auf Bluray kaufen und noch eine Tüte  Chips dazu, einen Kasten Bier/ Cola und Eis so viel ich will.

Und für was? In vielen Filmen besteht der einzige 3 D Effekt darin, dass irgendetwas Richtung Publikum geschmissen wird. Viele der Filme sind nicht einmal in 3 D gedreht worden, sondern erst nachträglich am Computer konvertiert worden um sich auch noch schnell ein Stück vom Kuchen zu sichern.  Von Videospielen und Konsolen will ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen. Ich freu mich auf 3 D. Aber erst wenn die Technik ausgereift ist, man keine Brille mehr benötigt und nicht an der Kinokasse abgezockt wird.

Was meint ihr?
Ist 3 D, der erneute Rettungsanker der Industrie, um die leeren Kassen wieder zu füllen? Boykottiert Ihr 3 D Filme oder liebt ihr sie sogar? Postet mit eure Meinung in die Comments. Ich freu mich drauf.

Quellen:




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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

3D (oder in einigen Fällen auch 4D) gehört, wie die letzten Jahrzehnte auch, in Freizeitparks um das Publikum zu unterhalten, zu erschrecken und sie zum Lachen zu bringen.
Im Kino hat das für mich nichts verloren. In Spielfilmen ist das reine Effekthascherei und ein Versuch die Filme für die Zuschauer interessanter zu machen.
Cameron hat es mit einem sehr guten Merchandise geschafft Avatar - der von der Story her nun wirklich nicht das allergrößte ist - ein top Einspielergebnis zu erzielen und einen wahren 3D Hype herauf zu beschwören. Ich persönlich will das garnicht sehen, sondern schaue mir lieber die gestochen scharfe BluRay an!

Anonym hat gesagt…

PS: Cameron drehte schon 1996 einen 3D Film mit Terminator T2 3D Battle Across Time:
http://de.wikipedia.org/wiki/T2_3-D:_Battle_Across_Time

Teuerster Kurzfilm der Geschichte und Unterhaltung auf allerhöchsten Niveau!

Zu sehen wo? Genau: Freizeitpark (universal Studios)

Ra2maKlet hat gesagt…

Ich sehe das genauso. 3 D (4 D) findet nur sinnvolle Anwendung in Freizeitparks. Aber wie du bereits erwähnt hast, hat es Cameron geschafft, die Masse der Kinogänger mit plumpen Effekten zu beeindrucken. Avatar ist das Paradebeispiel für Effekthascherei ohne Story und Tiefgang.

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